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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 311

1873 - Essen : Bädeker
311 Von dem großen türkischen Reiche, das einst den christlichen Völ- kern in Europa furchtbar war, ist Konstanlinopel die Haupt- und Residenzstadt, eine sehr wichtige Handelsstadt mit 1 Million Ein- wohnern und einem Seehafen hier unten an der Meerenge, welche das schwarze Meer mit dem Meere Marmora verbindet. Bis in das zweite Jahrzehend dieses Jahrhunderts gehörte zum türkischen Reiche auch das in alten Zeiten durch seine Weltweisen, Dichter, Staatsmänner, Baukünstler und Maler wie durch Heldenmuth aller seiner Bewohner berühmte Griechenland, welches aus dem Festlande und aus vielen Inseln im ageischen oder grie- chischen Meere besteht. Im Jahre 1821 erhoben sich die Griechen gegen die Türken, erkämpften im Jahre 1829 ihre Unabhängigkeit und bilden seitdem ein eigenes selbstständiges Königreich Griechenland. Die Städte im Lande sind nicht bedeutend, denn die Haupt- und Residenzstadt Athen zählt nur 48,000 Einwohner. 18. Der Olymp. Nördlich von Larissa, im türkischen Thessalien, streckt sich ein romantischer, aber öder Landstrich dem Meere zu. Schweigen und Einsamkeit beherrschen ihn so, wie einst der Lärm der Menschen, die sich auf diesem Boden drängten. Man sieht hie und da Überreste .griechischer Straßen, wo kein Fuß mehr wandelt. Einige Maisfelder in den Thälern und kümmerliche Olivenpflanzungen sind die einzigen Zeichen gegenwärtiger Cultur. Zerstörte Dörfer und verwilderte Baum- pflanzungen deuten auf eine noch vor Kurzem reichere Bevölkerung hin. Dort erhebt sich der Olymp, der Göttersitz des griechischen Alterthums mit weißglänzender Firne wie ein großer Schatten. Die ältesten Griechen hielten ihn für den höchsten Berg (2031^ hoch) und den Mittelpunkt der ganzen Erbe, die man von des Berges Gipfel ganz überschauen zu können vorgab. Dieser Begriff und das Majestätische auch in seiner Form führte zur Idee, es sei die irdische Wohnung der Götter. Über dem Haupte desselben glaubte man eine Öffnung im metallenen Gewölbe des Himmels, die Pforte für die unsterblichen Mächte. Zwei andere Thore dachte man sich am Himmelsgewölbe, an dessen äußerstem Rande in Ost und West. Durch diese stiegen der Phöbus (der Sonnengott) und die Nacht mit ihrem Gefolge aus dem Ocean zum Firmamente empor und wieder hinunter. Auf dem Olymp rathschlagten die großen Götter. Zwölf an der Zahl, bildeten sie den Rath der Alten. Zeus war ihr Haupt. Sie entschieden die Geschicke der Welt und die Angelegenheiten des Himmels. Die übrigen Götter gehörten zur allgemeinen Versammlung, welche Zeus in wichtigen Dingen berief. Krystallne Paläste bedeckten des Berges Gipfel, der Götter Wohnung, denen kein Sterblicher zu nahen sich erdreistete. So erzählt die Mythe (Sage) der Griechen. Schon lange vor dem Eindringen des Christenthums war auch der Heili- genschein verschwunden, der den Olymp so lange umhüllt hatte. —

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 319

1873 - Essen : Bädeker
319 2v Skandinavien: Dänemark, Schweden und Norwegen. Skandinavien besteht aus drei Königreichen: Dänemark, Schwe- den und Norwegen. Es ist nur schwach bevölkert denn auf den 14,000 Quadratmeilen dieser nördlichen Länder wohnen nur etwa 7vs Mll. Menschen. Diese sind germanischer Abstammung und be- kennen sich zur evangelischen Religion. Dänemark, am dichtesten bevölkert, liegt nördlich von Deutsch- land und begreift in sich die große Halbinsel Züttland, die dänischen Ostseeinseln, die Faröerinseln und Island im atlantischen Ocean. Drei Meerengen führen aus der Nordsee in die Ostsee: der kleine Belt (zwischen Schleswig und der Insel Fünen) — der große Belt (zwischen Fünen und der Insel Seeland) — und der Sund (zwischen Seeland und Schweden). Der große Meerbusen zwischen Dänemark, Schweden und Norwegen heißt das Kattegat. Die Luft ist in Dänemark mehr feucht als kalt, der Boden fruchtbar und der Handel nicht unbedeutend. — Die Haupt- und Residenzstadt von Dänemark ist Kopenhagen, auf der Insel Seeland, eine große»und schön gebaute Stadt, mit mehr als 156,000 Einwohnern. Schweden und Norwegen, seit 1814 unter einem Könige ver- einigt, der in Stockholm residirt, umfassen die eigentliche stand ina- vischehalbinsel. Die hohen Gebirge im Westen und die nördliche Lage des Landes machen einen großen Theil desselben unbewohnbar. Nur die südlichen Theile des schwedischen Tieflandes, die Thäler und einige breitere Küstenstriche an der Westseite sind bewohnt und angebaut. Hier wird sehr sorgfältig Landwirthschaft, Pferde- und Rennthierzucht ge- trieben, ja einige der südlichen, durch hohe Gebirge geschützten Küsten und Thäler liefern Obst und lassen selbst noch Wallnußbäume fortkommen. In den übrigen Theilen ist der Winter sehr lang und streng, der Sommer dagegen sehr heiß und kurz, die Lust dabei rein und gesund. In Schweden und Norwegen besteht die Hälfte der Thäler ent- weder aus Sern von süßem Wasser, oder diese Seen machen einen Theil des Meeres aus. Schweden und Norwegen ist, wie ihr hier auf der Karte seht, mit Seen und tiefen Meerbusen, welche Flüssen gleichen, ausge- zackt. Wenn man zum Nord-Cap hinaufsteigt, sieht man die Tanne an die Stelle der Buche treten; auf die Tanne folgen unermeßliche, am Boden mit weißem Moose bedeckte Fichtenw äld er, die dem Lappländer und seinem Rennthier einen Winteraufenthalt darbieten; die Birke, die gegen das Eismeer hin fast krautartig wird, beschließt das Reich der holzigen Gewächse, und endlich steht das Pflanzenleben still. Die bebauten Ebenen des Nordens, in große Pachthöfe getheilt, zeigen überall eine hohe Umzäunung von Felsstein-Mauern, die mit Nasen bedeckt und mit hohen Bäumen umgeben, oft auch noch mit breiten Gräben umzogen sind. Mitten in einem solchen weiten Umkreise sieht Ulan auf einem öden, oft bäum- und gartenlosen Flecke, viereckige

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 450

1873 - Essen : Bädeker
450 1248, das Chor geendet 1320. Er ist noch unvollendet, keiner seiner Thürme ausgebaut, und doch ragt er über alle Gebäude der Welt hervor und übertrifft alle an innerer Vortrefflichkeit der Kunst. Ihm zunächst au Rang steht das große Münster zu Straß bürg, begon- nen schon 1015, sein berühmter Thurm erst 1276 durch den Meister Erwin von Steinbach in seinem Grundrisse angelegt, und endlich 1439 durch den Meister Johann Hülz von Köln vollendet. Der andere Thurm ist nicht ausgeführt. Unter den großen Werken dieser Zeit treten ferner hervor die herrlichen Kirchen von Freiburg im Breisgau, Ulm, Erfurt, Marburg, Würzburg u. f. w., später die Prachtbauten von Prag und zahlreiche herrliche Kirchen in den Niederlanden. Neben vielen Domen erhielten sich auch manche Rathhäuser der Städte in ihrer altherkömmlichen Schönheit. 23. Columbus und die Entdeckung von Amerika. (1492.) Schon im Alterthume galt das ferne Indien für das Land der Wunder. Tiefe Weisheit, unübertreffliche Kunstwerke, vor allem aber unermeßliche Reiche thümer suchte man dort. Doch kannte man bis zum 15. Jahrhundert n. Chr. keinen andern Weg dahin, um die Schätze jenes Landes zu beziehen, als den langwierigen und durch Beduinen unsichern Landweg über Ägypten und Abessynien. Schon mancher denkende Kopf hatte sich die Frage aufgeworfen, ob nicht Afrika unten in eine Spitze auslaufe, und ob man nicht durch Um- schiffung desselben schneller und ungehinderter nach Indien müsse gelangen können? Im 14. und 15. Jahrhunderte waren die Portugiesen die unternehmendsten Seefahrer, und König Johann Ii. sandte einen kühnen Mann, Barth olomäus Diaz, zur Entdeckung dieses Seeweges nach Indien aus. Wirklich erblickte er die äußerste Spitze von Afrika, und in froher Ahnung gab ihr der König den Namen „Vorgebirge der guten Hoffnung", überzeugt, daß es jetzt nicht mehr schwer halten müsse, das ersehnte Indien aufzufinden (1486). In eben der Zeit kam ein anderer Mann auf einen noch kühneren Gedanken: „Wie", dachte er, „ist nicht die Erde eine Kugel? Lesen wir nicht in den auen Reisebeschreibungen, daß Indien sich in unermeßlicher Weite gegen Osten erstreckt? und muß man daher nicht, wenn man gerade nach Westen segelt, am Ende auf dasselbe treffen? Ja, haben nicht portugiesische Seefahrer Leichname in ganz eigenthümlicher Körperbildung, künstlich bearbeitetes Holz und unbekanntes Rohr von Westen her auf den Wellen treiben sehen? Und wie, das sollte nicht auf ein Land im Westen deuten?' Dieser ungeheure Ocean sollte eine solche Wasser- wüste, und alles Land nur auf die eine Halbkugel zusammengedrängt sein?" Je mehr er darüber nachsann, desto mehr wurde er von der Richtigkeit seiner Ver- muthung überzeugt; und er beschloß, Hand an die Ausführung zu legen. Christoph Columbus — dies ist der Name des merkwürdigen Mannes — war in Genua geboren. Schon als Knabe widmete er sich dem Seemannsberufe. Doch bald überzeugte sich sein höher strebender Sinn, daß er ohne Kenntniß der Geometrie, Stern- und Erdkunde nur ein gemeiner Schiffer bleiben würde, und er widmete sich diesen Wiffenschaften voll Eifer. Von seinem 14. Jahre an war er beständig zur See; in einigen Gefechten legte er Beweise großen Muthes und unerschrockener Geistesgegenwart ab. Auf portugiesischen Schiffen machte er mehrere Entdeckungsreisen mit, und galt bald bei allen Kundigen für einen Seefahrer, der wenige seines Gleichen hätten Seiner Vaterstadt Genua wollte er den Vortheil und die Ehre seines Unter- nehmens zuwenden, aber theils scheute man die Kosten der Ausrüstung der hierzu nöthigen Schiffe, theils sah man in den Vorschlägen des Columbus nur über- spannte Ideen, und nannte ihn einen Plänemacher. In Lissabon gings

4. Nr. 22 - S. 55

1904 - Breslau : Hirt
Das Königreich Dänemark. 55 8 72. Ztrasitmrg, von Lordeaur nach Marseille, von Lyon nach Frankfurt a. M.! 4. Weiches find die vier größten Ztädte Fr.? 5. Weiches sind die bedeutendsten fran;. Festungen? 6. Ordne die Ltädte Fr. nach den Flüssen! 7. Weiche franr- Ztädte iiegen am Meere? 8. Weiches sind fran;. Griegshüfen? 9. Weiches sind Handelsstädte Fr.? 10. Unter- weichem Meridian iiegt Paris? 11. Wodurch sind dir Zedan, Versailles, Veifort, Tours [tür], poitiers [poatje], Ciermont [flärmoug], Ämiens [ämiäitg] aus der Ge- schichte bekannt, und wo iiegen diese Orte? § 72. Pas Königreich Pä'nemark. 1. Das eigentliche Dänemark (etwa so groß wie die Prov. Hannover, 2,4 Mill. meist lnth. E.) besteht ans dem n. Teil der Halbinsel Jütland und aus mehreren Inseln, wie Seeland, Fünen, Falster, Lolland oderlaaland, Langeland, Börnholm. Die Bodengestalt Jütlands entspricht der Schleswig-Holsteins (vgl. § 31). Der nördlichste Punkt ist das Kap Skagen. Der östliche Strich der Halbinsel ist fruchtbar, die Mitte und der Westen bestehen aus Sand-, Heide- und Moor- strecken. An vielen Stellen dringen Meerbusen (Fjorde) in das Land. Der Limfjord [tirnfjör] schneidet den nördlichsten Teil der Halbinsel ganz ab. Größere Städte fehlen auf der Halbinsel. Im S., Fünen gegenüber, liegt die Festung Fridericia. — Die Inseln östlich von Jütland sind sehr frucht- bar, manche von ihnen sind wahre Obstgärten. Man findet hier schöne Buchenwälder, Wiesen und Getreidefelder. Sie sind durchweg eben, nur auf der Insel Möen smöns gibt es 130 in hohe Kreidefelsen. Das Katte- gatt, der Sund, der Große und Kleine Belt sind reich an Untiefen; darum ist die Schiffahrt auf ihnen gefährlich. Diese Wasserstraßen sind wahrscheinlich durch Bodensenkung entstanden. Die Südspitze von Schweden hat die Natur der dänischen Inseln; es ist daraus zu schließen, daß früher zwischen den dänischen Inseln und Schweden ein Zusammenhang stattgefunden hat. — Auf der Insel Seeland liegt die stark befestigte Hptst. Dänemarks, Kopenhagen; es ist eine Universitäts- und bedeutende Handelsstadt, 480000 E. Auf Fünen liegt Odense södenßes. — Die Dänen sind deutscher Abkunft, haben aber schon oft Haß gegen deutsches Wesen gezeigt. Fleiß, Wißbegierde und Ehrlichkeit sind Tugenden, Ackerbau, Fischfang (Hering, Auster, Hummer) und Handel die Hauptbeschäftigungen der Dänen. 2. Die europäischen Nebenländer. Die Färöer, viele kleine, felsige Inseln, zur Schafzucht geeignet; die Schafe können hier das ganze Jahr im Freien weiden. Die Insel Island ist gebirgig und durch und durch vulkanisch. Mehrere Vulkane sind noch tätig, darunter Hekla und Krabla. Heiße Quellen (14 9) brechen in hohen Strahlen empor; die mächtigste ist der große Geysir (30 m hoch, 6 m dick); er springt in unregelmäßigen Zwischenpausen. Getreide kann nirgends gebaut werden. Außer einigen zwerghaften Birken, Weiden und Ebereschen kommen keine Bäume fort. Das nötige Holz bringt den Bewohnern der Golfstrom aus Nord-Amerika und der Polarstrom aus Sibirien. Die Bewohner (70000) treiben Viehzucht und Fischfang, sammeln Eiderdunen, machen Jagd auf Seehunde und sammeln isländisches Moos

5. Nr. 22 - S. 56

1904 - Breslau : Hirt
56 Die Skandinavische Halbinsel. 8 73. (braune Flechte, mit welcher der Boden bedeckt ist). Nur die Küstenstriche sind bewohnbar. Die dänischen Besitzungen in Amerika siehe § 110. Aufgaben. 1. Warum kann Dänemark keine großen Flüsse haben? 2. Weshalb ist die Fabriktätigkeit gering? 3. Lchtieste aus der Lage und Beschaffenheit des Landes auf das Gtirna! § 73. Zue Skandinavische Katöinset (Istzwal so groß als das Deutsche Reich, aber nur 7,4 Mill. E.). Auf ihr liegen zwei Reiche; im O. Schweden, im W. Norwegen. Beide Reiche haben seit 1814 denselben Herrscher, aber besondere Verfassung und Verwaltung, a. Bodengeftalrung. Der N. und W. ist überwiegend Gebirgsland. Die Gebirge, an der Meeres- küste tief eingebuchtet (s. o.), sind im S. am höchsten. Sie bestehen zum größten Teile aus wellenförmigen Bergflächen. In der nördlichen Hälfte (etwa bis Drontheim) nennt man sie Kjölen, im S. Fj elde (d.i. Berge). Die höchsten Bergflächen reichen überall weit über die Baumgrenze hinaus und tragen ausgedehnte Schneefelder, von denen die Gletscher oft bis zum Meere hinabsteigen. Auf den tiefer gelegenen Bergflächen breiten sich ärm- liche Weideplätze und große Moräste aus. Hier werden die Lemminge oft zur Landplage. Auf den Bergflächen erheben sich einzelne Bergspitzen, so Snehätten (d. i. die Schneehaube; 2300 in) und der Store Galdhöpig (d. i. die „Große Höhenspitze von Galde"; 2600 in). Das Gebirge fällt nach W. schroff, nach O. allmählich ab. Die Hochflächen werden von vielen tiefen Schluchten durchschnitten, wodurch der Verkehr sehr erschwert wird. Von Südschweden wird das Gebirge durch eine Senkung geschieden, in welcher der Wener-, Wetter- und Malar-See liegen. Südschweden ist Flachland mit felsigem Grunde; derselbe ist aber mit einer Schicht frucht- barer Erde bedeckt. b. Gewässer. Der östlichen Abdachung folgen die meisten Flüsse (Elfen). Sie haben ein starkes Gefälle und Klippen im Bett, bilden daher Wasserfälle und sind darum nicht schiffbar. Am Fuße der Gebirge bilden die Flüsse gewöhnlich lange, schmale Seen, in denen sich das Wasser klärt, ehe es weiter fließt. Die bekanntesten Flüsse fiitb: Die Torneäsöj-Elf, Dal-Elf, Götasjötaj-Elf und Glömmen. Die Göta-Elf ist der Abfluß des Wener-Sees. Eine Kanalverbindung führt ans dem Kattegat um den Trollhätta-Fall nach dem Wener- und Wetter-See und von hier nach der Ostsee. Dadurch stehen die beiden wichtigsten Handelsstädte Schwedens, Stockholm und Gotenburg, in lebhaftem Verkehr. e. Die Westküste ist steil; zahlreiche schmale Meerbusen (Fjorde) schneiden tief (bis 150 km) ins Land. Um sie herum liegen grüne Täler, in welche die reißenden Bergströme vom Gebirge herabfallen. An den Ufern der Fjorde haben sich die Bewohner zusammengedrängt, hier liegen langgestreckte Dörfer, auch einige Städte, so Bergen, Drontheim. Der Sommer ist an der Westküste kühl und regnerisch, der Winter so mild, daß die Häfen nicht zu- frieren. In den Tälern, die vom Golfstrom beeinflußt und durch das(,Gebirge

6. Nr. 22 - S. 58

1904 - Breslau : Hirt
58 Die britischen Inseln. §74. Mit diesen ziehen sie im Sommer nach der kühlen Meeresküste, weil zahllose Fliegen- und Mückenschwärme die Renntiere Plagen. Zum Herbste kehrt der Lappe mit seiner Herde zurück. Das Renntier gibt ihm Speise, Trank, Kleidung und zieht ihn im Winter wie im Fluge über die weiten Schneeflächen dahin. Die Fischerlappen haben feste Wohnungen an der Küste des Meeres, an den Seen und Flüssen und leben fast nur von Fischen. f. Städte in Schweden. Stockholm, in herrlicher Lage am Mälar-See und auf Holmen oder Inseln des Sees, über 300000 E., Hptst. Gotenburg, 130000 E., Handel. Lund slunns, Universität. Malmö und Istad süstads, Hasenorte. Karls- krona, Hauptsitz der schwedischen Marine. Upsala, Universität. Haparända, der nörd- lichste Hafen. Zu Schweden gehören die Inseln Öland und Gotland in der Ostsee. g. Städte in Norwegen. Kristiania, 300000 E., Hptst., Universität. Bergen, erste Fischerstadt Norwegens. Drontheim, alte Krönungsstadt. Hammersest, ans einer Insel, der nördlichste Handelshafen der Alten Welt. Am Nordkap (71° nördl. Breite) währt der längste Tag 72 x 21 Stunden. (Aufgaben. 1. von welchen Meerbusen wird Schweden und Norwegen bespült? 2. Wiederhole von der Ostsee nach § 12! 3. Vergleiche die Gebirge der Halbinsel mit den (Alpen! 4. Vergleiche Norwegen mit Schweden! 5. Welchen Einfluß übt der Golf- strom auf Norwegen aus? 6. Wie erklärt es stch, daß Schweden mehr sonnenhelle Tage als Deutschland hat? 7. Woher kommt es, daß in Schweden und Norwegen der Holchau vorherrscht? 8. Weise nach, daß die Beschäftigung der Bewohner von der Beschaffenheit des Nodens und den Erzeugnissen des Landes abhängt! § 74. Die kritischen Inseln (3/s mal so groß als das Deutsche Reich, 411/2 Mill. E.) werden vom Atlant. Ozean und der Nordsee bespült und sind von Frankreich durch den Kanal und die Straße von Calais getrennt. Sie bestehen ans beit beiden großen Inseln Großbritannien und Ir- land, welche durch die Irische See und den Nord- und St. Georgskanal voneinander getrennt sind, und ans mehreren kleinern Inseln und Insel- gruppen. Der südl. Teil Großbritanniens heißt England, der nördl. Schottland. 1. Großbritannien, a. Bodengestaltnng und Bewässerung. Der O. Englands ist eben, der W. (Halbinsel Wales suelss) und N. gebirgig. Das vielfach vom Meere zerrissene Schottland ist durchweg Gebirgsland. Der nördliche Teil desselben ist das schluchten- und seenreiche Hochschottland. Hier liegt der höchste Berg Großbritanniens, der Ben Nevis (niwiss, 1300 m hoch. Die Felsen der malerischen schottischen Hochlande sind teils kahl, teils mit Moor und Heide bedeckt. — Die Flüsse Gr. haben einen kurzen Lauf, sind aber mit ihren weiten, tief eindringenden Busen und der weit hinaufsteigenden Flut für den Handel äußerst wichtig; besonders gilt dies von der Themse, dem Hnmber shämb'rs und dem Severn. Sie sind durch zahlreiche Kanäle miteinander verbunden. — b. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist mild, das Land häufig in dichte Nebel gehüllt. Der S. des Landes hat so milde Winter, daß Myrte, Lorbeer und Fuchsien, die hier armdick werden, im Freien aushalten. Schnee bleibt selten längere Zeit liegen. Die Wiesen sind fast das ganze Jahr hindurch grün. Der Sommer ist nicht so heiß wie in Deutschland. Der Wein reift nicht. In den schottischen Hochlanden ist das Klima rauh. In der Ebene Englands wird sorgfältiger Ackerbau getrieben, noch bedeutender ist die Viehzucht.

7. Nr. 22 - S. 64

1904 - Breslau : Hirt
64 Die Balkanhalbinsel mit Rumänien. 88 76-77. cl. Die Bewohner Italiens. Die Italiener sind geweckt, haben ein heiteres Gemüt und Sinn für Musik, Bildhauer- und Malerkunst. Unsere Maler und Bildhauer reisen heute noch nach Italien, um die schönen Werke aus alter und neuer Zeit zu studieren. Eine gewisse dichterische Anlage ist Besitztum des ganzen Volkes. Im Essen und Trinken sind die Italiener mäßig; Pflanzenkost ziehen sie der Fleischspeise vor. Ein tägliches Nahrungsmittel ist die Polenta, ein Brei aus Maisgrütze und Milch. Beliebt sind die Makkaroni (Nudeln). Auch die Maronen (Früchte der edlen Kastanie) werden gern gegessen. Das warme Klima, der schöne blaue Himmel und der heitere Sonnenschein locken die Bewohner hinaus, weshalb viele Handwerker und Geschäftsleute ihre Arbeiten auf der Straße, vor ihren Häusern, abmachen. Das Haus dient diesen fast nur zur Schlafstätte und läßt viel an Reinlichkeit zu wünschen übrig. Das Volk ist leidenschaftlich und greift schnell zu Messer und Dolch. Mord aus Rache ist namentlich in Süditalien nicht selten. Die Bewohner bekennen sich fast sämtlich zur römisch-kathol. Kirche. Die Volks- bildung liegt danieder. Im Mittelalter war der Handel Italiens bedeutend; aber nach der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien nahm derselbe eine andere Richtung an. Seitdem aber die Alpen immer mehr von Tunnels durchbohrt werden und der Sues-Kanal angelegt worden ist, hebt sich derselbe wieder zusehends. 6. Städte. 1) im nördlichen Italien. Mailand, 500000 E., Mittelpunkt der lombardischen Seidenindustrie. Turin, 330000 E., eine der schönsten Städte Italiens. Venedig, auf vielen Inseln der Lagunen erbaut; Kanäle vertreten die Stelle der Straßen; nur schmale Fußwege ziehen sich an den Häusern dahin. Der Verkehr wird durch Gondeln bewirkt. Verona und Mantua, sehr starke Festungen. Cremöna, Geigen. Pa via spawia), einst Sitz der Longobardenkönige. Alessandria, sehr starke Festung. Bologna sbolönja), im Mittelalter weltberühmte Universität. Ravenna, ursprünglich auf Lagunen-Jnseln erbaut, wie Venedig, jetzt über 1 Stunde vom Strande entfernt. Genua, 230000 E., der größte Handelshafen Italiens. 2) Städte der Halbinsel. Rom, 460000 E., Hptst., Sitz des Papstes, reich an geschichtlichen Erinnerungen, an Bauwerken und Kunstschätzen alter und neuer Zeit. Der Papst residiert im Vatikan, dicht bei der Peterskirche, der größten Kirche der Christen- heit. Florenz, 200000 E., reich an herrlichen Palästen und Kunstschätzen, Fabriken in Seide und Strohhutflechtereien. Livorno, Handel. Carrara, Marmorbrüche. Neapel, über 1/2 Mill. E., die volkreichste Stadt Italiens; Handel. Brindisi, Überfahrt nach den: Sues-Kanal. Tarent, am Meerbusen gleichen Namens. f. Die Inseln. Sizilien, gebirgig, Ätna. Palermo (310000 E.), Messina, Catania sind die bedeutendsten Orte Siziliens. An der Nordküste liegen die Liparischen Inseln; eine derselben, Strömboli, trägt einen ununterbrochen tätigen Vulkan. — Sardinien mit der Hptst. Cagliari skäljari). Elba mit reichen Eisengruben; Aufent- haltsort Napoleons I. 1814—1815. Die Inselgruppe von Malta, meist Kalksteinfelsen, durch Erde, die man aus Sizilien geholt hat, für den Anbau von Getreide, Wein, Orangen hergerichtet, gehört den Engländern. Stark befestigt. Aufgaben. 1. Womit hat die Halbinsel in ihrer Gestalt Ähnlichkeit? 2. Gib die politischen Grenzen Italiens an! 3. Weshalb sind die linken Nebenflüsse des po auch im heißen Sommer wasserreich, während die rechten zu dieser Leit arm an Wasser sind? 4. Vergleiche die Lombardei mit den Niederlanden ! 5. Rechtfertige die Bedeutung der Festungen Verona und Mantua aus der Lage derselben! 6. Welches ist der bequemste Weg von Mailand nach Lyon, von Turin nach Lern, von Verona nach München? 7. Inwiefern ist Italiens Lage für den Handel günstig? 8. Wie wirkt die Natur auf die Italiener ein? 9. Welche Städte Italiens liegen an Flüssen, welche am Meere? 10. Italien und die Lkandinav. Halbinsel sind miteinander zu vergleichen. § 77. I>ie Batkan-Katbinset mit Wumänien (etwa so groß wie das Deutsche Reich, gegen 22 Mill. E.). a. Das Land. Die Balkan- Halbinsel ist eine Doppelhalbinsel, da das Meer (Meerbusen von Paträ und Korinth) die Halbinsel Morea oder den Peloponnes fast ganz abschneidet.

8. Nr. 22 - S. 92

1904 - Breslau : Hirt
92 Die Staaten Südamerikas. § 106. amerikas geteilt. Erstere besetzten den westlichen, letztere den östlichen Teil. Daher ist die spanische, in Brasilien die portugiesische Sprache und die katholische Religion die vorherrschende. Anfang des 19. Jahrhunderts haben sich sämtliche spanische Gebiete die Freiheit erkämpft und sind Freistaaten geworden. Die ehemals portugies. Besitzungen bilden jetzt ebenfalls eine Republik, nämlich Brasilien. 1. Die Vereinigten Staaten von Brasilien (größer als das Festland von Australien, 15 Mill. E.), früher ein Kaiserreich. Aus dem sehr fruchtbaren Lande wird ausgeführt: Kaffee (bekannt unter dem Namen Rio; der meiste Kaffee kommt aus Brasilien), Zucker, Baumwolle, Kakao, Reis, Gummi elasticum, Farbeholz, Tabak. Im Innern sind Gold-, Silber- und Diamantengruben. Von den eingeborenen Indianern sind besonders die Botokuden zu merken. Sie durchbohren Lippen und Ohrläppchen und befestigen Holz- klötzchen darin. Sie leben von der Jagd und sind sehr geübte Schützen. Ihr Bogen ist so stark, daß ihn kein Weißer zu spannen vermag. Die Gefühle der Freundschaft und Liebe scheinen sie nicht zu kennen. Im S. Brasiliens haben sich Deutsche angesiedelt (Blnmenau). — Rio de Janeiro [rut de schaneirus, 800000 E., Hptst., treibt bedeutenden Handel. Bahia, Handel. Pernambüco, Ausfuhr von Farbeholz. 2. Guayana sgwajäna), sumpfig, heiß und ungesund. Nur die Küsten und die Täler der zahlreichen Küstenflüsse sind angebaut. Es gedeihen hier alle Kulturpflanzen der heißen Zone. Es gehört den Franzosen, Niederländern und Engländern. Fran- zösisch-Guayana ist durch sein mörderisches Klima berüchtigt. Hauptort darin ist Cayenne skaje'nn). 3. Die übrigen Republiken Südamerikas, a. Venezuela. Caracas, Haupt- stadt. Varinas, Tabak. Am Orinöco wohnen Indianer, die zur Regenzeit, wenn die Niederung überschwemmt wird, nach Art der Affen auf Bäumen wohnen. Sie spannen nämlich Hängematten von einem Baume zum andern, bedecken den Boden mit Letten und schüren dann ans dieser feuchten Unterlage das Feuer an. b. Die Vereinigten Staaten von Columbia. Bogota, Hauptstadt. Panama auf der Landenge (Eisenbahn, Kanal). e. Ecuador. Trotz seiner Lage unter dem Äquator hat es ein mildes Klima, lveil es sehr hoch (2800 in) liegt. Von hier kommt die beste Chinarinde, ein kräftiges Mittel gegen das Wechselfieber. Quito [fito], Hptst. Zu Ecuador gehören die Galäpagos- Jnseln, mit Schildkrötenfang. (1. Peru, reich an Gold und Silber. Guano (Vogeldnng) und Mineralien werden ausgeführt. Lima, Hptst., 115000 E. Zur Zeit der Entdeckung Amerikas standen die Jndianerstämme in Peru, wie ans den Hochebenen der anliegenden Länder aus hoher Kulturstufe. Sie trieben Ackerbau (Kartoffeln, Mais), Viehzucht (Lama) und mancherlei Gewerbe, verarbeiteten Gold und Silber zu verschiedenen Schmucksachen, bauten großartige Paläste, schöne Straßen und Brücken. Auch Musiker und Dichter gab es unter ihnen. 6. Volivia, sehr hoch gelegen, mit berühmten Gold- und Silbergrnben. La Paz späss ist die größte Stadt des Landes. 5. Chile stschile), die blühendste Republik Südamerikas, wird meist von Weißen be- wohnt, darunter viele Deutsche. Biel Kupfer und Salpeter gewonnen. Santiago, 320000 E., Hauptstadt. Valparaiso swalparaißos, wichtige Handelsstadt. g. Die Argentinische Republik (5mal so groß wie das Deutsche Reich, nur 5 Mill. E.). Überaus reich an Vieh und Getreide. Buenos Aires, d. h. gute Lüfte, ist Hauptstadt und volkreichste Stadt Südamerikas (830000 E.). b. Paraguay, führt den Paragnay-Tee (getrocknete Blätter einer Stechpalme) aus. Asuncion, Hptst. i. Uruguay. Viehzucht bedeutend. Liebig-Fleischextrakt. Montevideo, Hptst. 4. Patagonien, das südlichste Stück Südamerikas, ist ein unfruchtbares Land. Der Westen gehört zu Chile, der Osten zu Argentinien. Das Fencrland wird von dem Fest-

9. Nr. 22 - S. 78

1904 - Breslau : Hirt
78 Das russische Asien. 8 89. Tee sind die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse. Das Christentum hat noch wenig Eingang gefunden. An der Spitze des Reiches steht ein Kaiser, der weltlicher und geistlicher Herrscher ist. 6. Tokio (Jedo), Hptst., 1'^ Mill. E. Osaka, über 800000 E., Haupthandels- und Industriestadt. Kioto, 355000 E., Mittelpunkt der japanischen Gelehrsamkeit. Jokohäma, der wichtigste Hafen Japans. — Nach N. bis Kamtschatka ziehen sich die Kurilen hin, sämtlich zu Japan gehörig, wie auch die früher chinesische Insel Formosa. § 89. Das russische Asien (fast 2mal so groß wie Europa). 1. Sibirien, großer als Europa, aber nur etwa 5y2 Mill. E. Der S. bildet Gebirgs- land (der goldreiche Altai und die Daürischen Alpen), der N. eine große Ebene. Welche Ströme durchziehen das Land? Was über 60o nördl. Breite hinausliegt, ist eine schauerliche, moorige Ebene (Tundra); im kurzen Sommer taut der Boden nur an der Oberfläche etwas auf, sonst ist er das ganze Jahr zugefroren und mit Schnee bedeckt. Hier ziehen nur elende Jäger- völker (Samojeden, Tungusen, Jakuten umher) und machen Jagd auf Zobel, Hermeline, schwarze und blaue Füchse. In der Mitte sind große Nadel- wälder; hier können die Täler schon bebaut werden. Im S.w. ist das Land nicht so unwirtlich; hier gibt es Getreidefelder. — Sibirien ist das Land, in welches Rußland feine Verbrecher in die Verbannung schickt. Die gelindeste Bestrafullg ist die Verbannung in eine bestimmte Stadt. Die Verbannten dürfen sich hier eine Wohnung mieten, wo sie wollen, dürfen aber die Stadt und ihre Umgebung nicht verlassen. Härter sind schon die bestraft, die von der Regierung ein Stück Ackerland bekommen, welches sie bebauen müssen und wofür sie Häute und Pelztiere als Zins zu zahlen haben. Die schlimmsten Verbrecher müssen in den Bergwerken arbeiten. Die bekanntesten Orte sind: Tomsk (westliche Hptst.), Tvbvlsk (Hdl.), Irkutsk (nahe dem Baikálsee, östliche Hptst.), Jakütsk (kälteste Stadt der Erde), Kjächta (Handel mit China). Ein Telegraph führt durch ganz Sibirien, ebenso eine Eisenbahn. — Die Halbinsel Kamtschatka, so groß wie Italien, vulkanisch, Klima milder als in Sibirien. Der Boden trägt Kartoffeln und Getreide. Die Bewohner (Kamtschadalen) haben nur den Hund als Haustier und leben von Jagd und Fischfang. — Das Amürgebiet ist in den Flußtälern reich an Korn, in den Gebirgen reich an Holz. — Zu Sibirien ge- hören die Inseln Sachalin, vor der Amür-Mündung und Neu-Sibirien im Nörd- lichen Eismeer. 2. Turan, um den Aräl- und Balkasch-See. Das Land ist sehr tief gelegen (wahrscheinlich früher Meeresboden) und steppenartig; fruchtbar sind nur die Täler der Flüsse (Amu, Syr) und die Gebirgslandschaften an der O.- und S.o.-Grenze. Türkische Stämme führen in Turan ein Nomadenleben niib treiben Pferde-, Schaf- und Kamelzucht. Sämtliche türkischen Chanäte (Fürstentümer), welche das ganze Gebiet einst ein- nahmen, sind in der letzten Zeit dem russischen Zepter unterworfen worden. Die Chanate von Chiwa und Buchära besitzen aber noch einige Selbständigkeit. Taschkent, an der bedeutendsten Karawanenstraße, ist Hauptstadt. 3. Txaukasicn, zu beiden Seiten des Kaukasus (der Elbrus 5600 in h.), von wilden Gebirgsvölkern bewohnt. Die Tscherkessen sind von den Russen in längerem Kampfe endlich besiegt worden. Die Hptst. ist Tiflis, mit warmen Bädern. Baku, am Kasp. Meere, mit mäch- tigen Erdölquellen.

10. Nr. 22 - S. 32

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32 § 20. Erfindungen und Entdeckungen. Helm und waren mit einem kurzen Seitengewehr, zwei Pistolen und einer langen Pike oder mit einer Muskete bewaffnet. Sie führten ein freies, ungebundenes Leben. Jetzt entschied in der Schlacht nicht mehr die Tapfer- keit allein, sondern vor allem die Zahl der Feuerwaffen und der Schlachtenplan. 4. Die Buchdruckerkunst. Früher hatte man bloß geschriebene Bücher. Das Abschreiben besorgten meist die Mönche; doch waren solche Bücher meist sehr teuer, eine Bibel kostete etwa 1000 Mark. Später schnitt man Heiligenbilder in Holz, bestrich sie mit Farbe und druckte sie ab. Dann begann man in Holland auch Sprüche in Holz zu schneiden; ja kleine Bücher wurden ans diese Weise abgedruckt. Aber das Einschneiden der Buchstaben war sehr schwierig, und die Platten wurden bald unbrauch- bar. Da erfand Johann Gutenberg aus Mainz die Buchdruckerkunst. Er schnitt die einzelnen Schriftzeichen auf buchene Stäbchen, setzte diese zu Wörtern zusammen und druckte sie ab. Er verband sich mit dem reichen Goldschmied Fu st, der das Geld zur Einrichtung einer Druckerei hergab, und mit Peter Schösser. Sie erfanden eine Metallmischung, die weder zu weich noch zu hart war, und aus der man die Lettern (Buchstaben) goß. Das erste gedruckte Buch war die Bibel, die nur den zehnten Teil einer geschriebenen kostete und 1456 erschien. — Gutenberg wurde von seinen Genossen aus dem Geschäfte gestoßen. Er starb bald darauf in Armut. — Die anfangs geheim gehaltene Kunst wurde allgemein bekannt, als Mainz während eines Krieges erobert wurde, die Druckerei abbrannte und die Ge- sellen sich zerstreuten. — Jetzt konnte auch der Ärmere Bsicher kaufen und aus ihnen Belehrung über weltliche und geistliche Angelegenheiten schöpfen. Auch zur Ausbreitung der Reformation erwies sich die Buchdrnckcrkunst als ein sehr geeignetes Mittel, denn durch den Druck fand Luthers Lehre eine schnelle und allgemeine Verbreitung.— Gutenberg wird mit Recht zu den größten Wohltätern der Menschheit gezählt, und sein Andenken hat man durch ein schönes Denkmal in Mainz verherrlicht. Auch noch durch andere Erfindungen zeichnet sich jene Zeit aus, so die der Taschenuhren von Peter Hele in Nürnberg und die des Spinnrades. B. Entdeckungen. 1. Seeweg nach Ostindien. Bis zum Ende des fünfzehnten Jahrhunderts kannte man von der bewohnten Erde nur Asien, Europa und den nördlichen Teil Afrikas. Dem Bestreben, die kost- baren Waren des Wunderlandes Indien auf dem bequemeren Seewege zu erlangen, verdanken wir die großen Entdeckungen, die unsere Kenntnis von der Erde berichtigten und den Handel vollständig umgestalteten. Jene ge- schätzten Produkte Indiens wurden bis dahin durch Karawanen nach den asiatischen Küsten des Mittelmeeres gebracht und von hier nach Genua und Venedig geholt. — Die Portugiesen unternahmen, angeregt durch ihren Prinzen, Heinrich den Seefahrer, kühne Fahrten, auf denen der Kompaß als Führer diente, und entdeckten die Azoren, die Kanarischen Inseln und das Kap der guten Hoffnung. Vasco da Gama fand 1498 den Seeweg nach Ostindien. Hier gründeten die Portugiesen Niederlassungen und ge- langten durch Handel zu Reichtum und Macht.
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